Hautform (Handschuhverfahren)
Eine Hautform ist eine spezialisierte Art der Formgebung in der Herstellung von Replikaten oder Modellen. Diese Formen zeichnen sich durch ihre geringe Stärke von weniger als zwei Zentimetern aus und sind daher besonders flexibel und detailgetreu. Aufgrund ihrer Dünnheit benötigen Hautformen eine Stützform, die ihnen Stabilität verleiht, um präzise Abgüsse zu ermöglichen. Der Name "Handschuhverfahren" leitet sich daraus ab, dass die fertige Form ähnlich wie ein Handschuh vom Originalmodell abgezogen werden kann.
Bei der Herstellung von Hautformen kommen vornehmlich Silikon-Kautschuk oder Latex zum Einsatz. Diese Materialien sind für ihre Flexibilität, Haltbarkeit und ihre Fähigkeit, feine Details zu reproduzieren, bekannt. Silikon-Kautschuk ist besonders widerstandsfähig gegenüber chemischen und thermischen Einflüssen und bietet eine hohe Reißfestigkeit. Latex hingegen ist eine kostengünstigere Alternative, die jedoch weniger langlebig sein kann und für manche Anwendungen allergische Reaktionen hervorrufen könnte.
Im Gegensatz zu anderen Formbaumaterialien wie Alginat, das bei der Herstellung von Hautformen nicht geeignet ist, ermöglichen Silikon-Kautschuk und Latex die Produktion von extrem dünnen, flexiblen Formen, die sich für eine Vielzahl von Anwendungen eignen – von künstlerischen Projekten bis hin zu industriellen Anwendungen. Die Auswahl des richtigen Materials hängt dabei von den spezifischen Anforderungen des jeweiligen Projekts, wie Detailgenauigkeit, Haltbarkeit und Kosten, ab.