Schwund
Schwund bei Silikon-Kautschuk ist ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl von Materialien für präzise Abformungen. Er beschreibt die Schrumpfung des Materials während des Vernetzungsprozesses, also der chemischen Reaktion, durch die das Silikon von einem flüssigen oder pastösen Zustand in eine elastische Festform übergeht.
Zwei Haupttypen von Silikon-Kautschuken sind dabei relevant: additionsvernetzendes und kondensationsvernetzendes Silikon. Additionsvernetzendes Silikon zeichnet sich durch eine geringere Schrumpfung aus, typischerweise unter 0,2 %. Der Grund hierfür liegt darin, dass bei seiner Vernetzung keine flüchtigen Spaltprodukte entstehen.
Im Gegensatz dazu kann kondensationsvernetzendes Silikon einen Schwund von bis zu 1,2 % aufweisen, da bei der Vernetzungsreaktion Nebenprodukte freigesetzt werden, die zu einer merklichen Volumenreduktion führen. Für Anwendungen, bei denen es auf höchste Präzision ankommt, wie etwa im Formenbau oder in der Dentaltechnik, wird daher vorwiegend additionsvernetzendes Silikon verwendet. Die Wahl des richtigen Silikon-Kautschuks ist somit entscheidend für die Qualität des Endprodukts, insbesondere wenn es auf Maßhaltigkeit und Detailtreue ankommt.