Inhaltsverzeichnis:
- Was ist Alginat
- Der Rohstoff aus dem Meer
- Alginat in der Kosmetik
- Alginat in der Medizin
- Alginat in der Kunst
- Alginat in der Küche
- Alginat als Abformmasse
- Alginat im Vergleich
- Alginatabformungen
- Von der Abformung zur Skulptur
- Gießmassen
- Vorbereitung der Abformung
- Die Entformung
- Die Bearbeitung des fertigen Gießlings
- Abformung Schritt für Schritt
- Abformung von Reliefs
- Abformung von Gegenständen
- Körperabformungen
- Handabformungen
- Fußabformungen
- Gesichtsabformungen
- Kopfabformungen
- Torsoabformungen
- Genitalabformungen
- Wohin mit den Resten?
Alginat als Abformmasse
Auf Grund seiner Eigenschaften ist Alginat eine beliebte Abformmasse, die besonders für Körperabformungen angewandt wird. Das natürliche Material ist gesundheitlich unbedenklich und kann auch zu Hause verwendet werden. Aus der Abformung kann durch Ausgießen oder Ausstreichen mit geeignetem Material eine detailgetreue und natürlich wirkende – oder auch künstlerisch verfremdete – Skulptur geschaffen werden. Plant man, eine Abformung von einem Körperteil oder einem bestimmten Gegenstand zu machen, sollte man sich vor der Auswahl des Abformungsmaterials folgende Fragen beantworten:
Hat der Gegenstand oder der Körperteil, der abgeformt werden soll, starke Hinterschneidungen?
Soll die Form ein- oder mehrmals benutzt werden?
Mit welcher Gießmasse soll die Abformung ausgegossen werden?
Alginat als Abformmasse ist dann geeignet, wenn eine Abformung erstellt werden soll, die elastisch ist. Liegen Hinterschneidungen vor, ist die Tauglichkeit eingeschränkt, je nach Modell können die Abformung aufgetrennt werden oder man arbeitet mit zweiteiligen Formen. Die Form kann in der Regel nur ein einziges Mal benutzt werden, da sie aufgrund Ihrer weichen Beschaffenheit meist beim Herauslösen des Abgusses zerstört wird. Selbst wenn die Abformung heil bleibt, schrumpft sie schnell und verliert dadurch die ursprüngliche Form. Ein weiterer Abguss würde zumindest anders aussehen. Sehr gut geeignet, um eine Alginatabformung auszugießen, bzw. auszuformen ist Gips, insbesondere Marmorgips. Ebenso möglich ist es, die Abformung mit Polymergips, Ton oder schnell härtendem Gießharz auszuformen; wobei bei der Verwendung von Gießharz (PUR-Harz) einige Einschränkungen und Besonderheiten zu beachten sind. Insbesondere die Klassifizierung als gefährlicher bzw. reizender Stoff erfordert einen sorgsamen Umgang mit dem Material. Will man weiche und realistisch wirkende Modelle formen, eignet sich Silikon-Kautschuk auch als Gießmasse Das Material wird zum Beispiel im Bereich der Filmeffekte verwendet, um realistische Modelle von Körperteilen nachzubilden. Im Bereich der Genitalabformung gibt es Sets, aus denen man mit Hilfe von Alginatabformungen und Silikon als Gussmasse Dildos und Vibratoren herstellen kann.
Metalle wie zum Beispiel Zinn, Zink oder Metalllegierungen eignen sich nicht für die Verwendung im Zusammenhang mit Alginatabformungen, da Alginat nur bis zu einer Temperatur von etwa 60 Grad hitzebeständig ist. Der Schmelzpunkt von Zinn liegt bereits bei über 200 Grad. Kommt Zinn mit Wasser in Berührung, wird das flüssige Zinn verspritzt (zur Erinnerung: Beim Aushärten des Alginatbreis wird Wasser frei!). Die Verbrennungsgefahr ist hoch!
Allerdings ist es möglich, eine Alginatabformung mit Wachs (Stearin oder Paraffin, kein Bienenwachs, da der Schmelzpunkt zu hoch ist!), Schokolade (Schmelzpunkt zwischen 30 und 40 Grad) oder auch Seife auszugießen.
Ganz typisch für die Herstellung von Abformungen mit Alginat ist, dass jede Form nur einmal verwendet werden kann. Sie erinnern sich: Aus dem Alginatbrei wird ein weicher Pudding, der sich an die Form „erinnert“, in der er erstarrt ist. Allerdings kommt es durch die schnelle Verdunstung des Wassers schnell zu einer Schrumpfung und damit zu einer Formänderung. Beim Herausschälen des Abgusses wird die Abformung fast immer zerstört.
Allerdings gibt es auch Fälle, bei denen die Abformungen ganz untypisch auch mehrfach verwendet werden können, wenn die Form mit ausreichender Sorgfalt behandelt wird und man sehr schnell arbeitet. Grundbedingungen für eine Mehrfachverwendung sind:dass die Alginatabformung beim ersten Entformen unzerstört bleibt
dass der zweite Abguss zügig auf den ersten folgt, da die Abformung durch die Verdunstung des Wassers in kurzer Zeit stark einschrumpft.