Inhaltsverzeichnis:
- Was ist Alginat
- Der Rohstoff aus dem Meer
- Alginat in der Kosmetik
- Alginat in der Medizin
- Alginat in der Kunst
- Alginat in der Küche
- Alginat als Abformmasse
- Alginat im Vergleich
- Alginatabformungen
- Von der Abformung zur Skulptur
- Gießmassen
- Vorbereitung der Abformung
- Die Entformung
- Die Bearbeitung des fertigen Gießlings
- Abformung Schritt für Schritt
- Abformung von Reliefs
- Abformung von Gegenständen
- Körperabformungen
- Handabformungen
- Fußabformungen
- Gesichtsabformungen
- Kopfabformungen
- Torsoabformungen
- Genitalabformungen
- Wohin mit den Resten?
Die Bearbeitung des fertigen Gießlings
Sind die keramischen Gießmassen ausgehärtet, dann kann das entstanden Objekt auf verschiedene Arten weiterbearbeitet werden. Je nachdem, was man vorhat, sollte der Gips entweder komplett durchgetrocknet oder noch frisch sein.
Reparatur von Fehlstellen wie Rissen oder Löchern:
Um an einem Gipsabguss nachträglich etwas auszubessern, tränkt man die Stelle kräftig mit Wasser. Dadurch sichert man ab, dass der aufgetragene Reparaturgips nach dem Abbinden nicht einfach wieder abfällt. Für Reparaturen eignet sich Saufgips. Dazu wird Gips in wenig Wasser eingestreut, so dass eine geschmeidige Paste entsteht, die auf den ausgehärteten Gips aufgetragen werden kann.
Teile des Objektes entfernen
Will man Fehlstellen oder andere Bereiche des Abgusses abstemmen, ist es ebenfalls wichtig, die entsprechende Stelle gut mit Wasser zu durchtränken. Dadurch minimiert man die Gefahr, dass beim Bearbeiten (zum Beispiel mit einem Stechbeitel) das ganze Stück auseinanderbricht.
Für die Feinarbeiten eignet sich zum Beispiel ein Dremel (Elektrowerkzeug mit Schleif-, Polier- und Sägeaufsätzen) oder andere feine Modellierwerkzeuge.
Oberfläche bearbeiten
Die Oberflächen der ausgehärteten Objekte aus keramischen Gießmassen können mit verschiedenen Werkzeugen bearbeitet werden. Je nach verwendeter Gießmasse sind dabei einige Besonderheiten zu beachten.
Frisch ausgehärteter Gips ist noch bruchempfindlich lässt sich in feuchtem Zustand sehr schwer schleifen lässt. Vor der Bearbeitung wartet man deshalb am besten 24 Stunden ab, bis das Material komplett durchgetrocknet ist. Danach können Unebenheiten vorsichtig abgenommen werden, die Oberfläche kann mit Schleifpapier geschliffen und poliert werden. Dies gilt im Übrigen für alle Gießmassen, die nach dem Aushärten eine kreidige, offenporige Oberfläche besitzen.
Anders verhält es sich bei Hartgipsen und Hartgießmassen. Diese lassen sich nur direkt nach dem Aushärten bearbeiten, wenn der Gießling noch warm ist. Später schließen sich die Poren, die Oberfläche ist versiegelt. Bearbeitet man den Abguss dann, zerstört man die Versiegelung und hinterlässt deutliche Bearbeitungsspuren.
Generell gilt: Beim Schleifen und auch bei anderen Bearbeitungsmethoden entsteht Staub, deshalb sollte die Arbeitsumgebung mit Folie oder anderen geeigneten Materialien abgedeckt werden. Schleift man Körperabformungen ab, sollte man allerdings beachten, dass die Oberflächen- bzw. Porenstruktur dabei verloren geht. Je nach Material kann auch die Versiegelung der Oberfläche entfernt werden (zum Beispiel bei Alabastergips).
Finish-Behandlungen der Gipsoberfläche
Nachdem die gewünschte Oberflächenbeschaffenheit erreicht ist, kann der Abguss noch mit einem Finish versehen werden. Neben den einfachen Varianten wie dem Auftrag von Wasserfarben oder Sprühlacken gibt es verschiedene Techniken, mit denen Spezialeffekte erzeugt werden können. Besonders edel wirkt ein Finish, das der Gipsoberfläche einen Metalleffekt verleiht.
Im Handel sind zahlreiche Farben und Grundierungen erhältlich, mit denen alle Arten von Metall- und anderen Effekten erzeugt werden können. Es gibt Grundierungen in den verschiedensten Farben und passende Patina-Anstriche, die das Objekt antik wirken lassen. Auch Rosteffekte können so erzeugt werden. Die genaue Ausführung ist produktabhängig und in der Regel unter den Herstellerhinweisen auf der Verpackung zu finden.
Wollen Sie ein Finish mit patiniertem Bronzeeffekt herstellen, können sie auch folgendermaßen vorgehen:
Bronzeimitation
Um eine Oberfläche herzustellen, die das Objekt wie aus Bronze – und das täuschend echt – wirken lässt, braucht man folgende Materialien:
- Schelllack
- Goldemaillefarbe
- Matte Graphitfarbe
- Verdünnung
- Pinsel
- Alte Stofflappen
Der Pinsel muss nach jedem Arbeitsgang mit der Verdünnung gereinigt werden!
Sorgen Sie bei der Arbeit für eine gute Lüftung des Raumes, da die Farben lösemittelhaltig sind und decken Sie den Arbeitsbereich gut ab.
Im ersten Schritt wird die Oberfläche mit dem Schellack versiegelt. Insgesamt sollten drei Schichten aufgetragen werden. Dazu benutzt man einen Pinsel. Jede einzelne Schicht muss erst vollständig getrocknet sein, bevor man mit der nächsten beginnt.
Jetzt wird die Goldemaillefarbe aufgetragen. Dieser Anstrich erfolgt in zwei Schichten, wobei die erste Schicht getrocknet sein muss, bevor man die zweite aufträgt. Pfützen und Tropfen müssen mit dem Pinsel verstrichen werden.
Ist die zweite Goldemailleschicht getrocknet, wir die Graphitfarbe aufgetragen. Arbeiten Sie sorgfältig, so dass die Farbe auch in Spalten und Ritzen eindringt.
Lassen Sie die Graphitfarbe antrocknen und reiben Sie sie dann mit den Stofflappen wieder ab, so dass das Gold durchschimmert. Erhabene Strukturen sollten Sie vollständig blank reiben, dadurch entsteht entstehen interessante Effekte. Spalten und Hinterschneidungen bleiben dunkel. Aus diesen Kontrasten entsteht ein patinierter Bronzeeffekt. Diese Technik eignet sich besonders gut für Reliefabgüsse, die antik wirken sollen.